von etwas höher ist nicht nur die Luft besser, sondern auch der Blick klarer, bereinigt von visuellem Unrat.
Es sind keine Luftbilder, sondern der Blick aus der bel-étage, erhaben und nicht abgehoben, der mittels eines 8m Hochstatives – gleich einem mobilen Balkon – erreicht wird.
Anwendung für diesen mobilen Balkon ist die Fotografie von Architektur, Stadtraum, Landschaft, Fassaden etc.
>>> Makingof-Video (Toni Lekić)
Die Stadtansichten vom Hochstativ öffnen uns die Augen auf die Strassen- und Freiräume und rücken damit die Realität und Lebensqualität der Bewohnerinnen ins Bild. Thalers Kamera schweift von erhöhtem Standpunkt über Bauzäune und Autos hinweg, ohne dabei den Kontakt zum Sockel der Stadt, dem eigentlichen Lebensraum zu verlieren.
Die dabei entstandenen Bilder betören durch ihre Tiefe, in die sie den Betrachter entführen. Der Stadtboden wird zur Bühne. Die Menschen darauf erscheinen als modellhafte Akteure, sind aber noch lange nicht zu Ameisen verzwergt. Die Fotos vom Hochstativ lassen uns nicht den Boden unter den Füssen verlieren. Sie offenbaren, wie sehr der Städtebau eine Frage von Blick- und Standpunkt ist.
Roland Züger (werk, bauen und wohnen, Zürich)