Virgin Territory

Virgin Territory

Wolfgang Thaler richtet sein Augenmerk auf die Bespielung des Raumes und auf die Verheißung einer neuen Lebenswelt. Mehr als das einzelne Bild interessiert ihn der Blick als Aktivität und Teil einer Handlung. in ruhigen Einstellungen vermittelt sein Videofilm Einblicke und Überblicke über das Areal. Konzeptuell ein Schwenk ohne Anfang und Ende, erhält das Gleichförmige in der Montage von Rundblicken nach und nach Kontur, während augenscheinliche Unterschiede in der Wahrnehmung des Betrachters zu schwinden beginnen. Diese Untersuchung des vermeintlich Neuen thematisiert er in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Uli Aigner auf anderer Ebene. Als Musterfamilie beziehen sie, ihre drei Kinder und die Oma, eine Musterwohnung. Alle sind in rote Trainingsanzüge gekleidet und verbringen einfach Zeit in den neuen Räumen. Zur Frage nach dem Neuem kommt die Frage nach dem, was Familie ist, und nach dem Versprechen einer in vielen Teilen normierten Architektur.
Paul Wolff

Video: Länge 15min. DV PAL.

Das Video entstand auf Einladung von Verena von Gagern für das fotografische Projekt “Theresienhöhe” 2000 -2005. Dazu erschien ein Buch bei edition Fotohof

„Wenn nach langen Phasen der Verlagerung und des Abrisses ein großes Gelände im Herzen einer Stadt frei wird, entsteht ein Wetteifern um die Vision für ein neues Bild der Stadt an dieser Stelle. Die Bilder der Fotografen stehen zwischen Plan und Wirklichkeit und irgendwo zwischen gestern und morgen.“ (Verena v. Gagern)

Über 5 Jahre haben sechs Fotokünstler das Entstehen des neuen Stadtquartiers Theresienhöhe auf dem Ehemaligen Münchner Messegelände mit der Kamera begleitet. Auf Initiative der Fotografin und Kuratorin der Ausstellung, Verena von Gagern, haben sie sich zusammengetan, um die stadtgeschichtliche Entwicklung auf dem Gelände als eine aktuelle fotografische Herausforderung anzunehmen. Entstanden ist ein einzigartiger Bildzyklus, der nicht dokumentiert, sondern der von Rhythmus und der individuellen Arbeitsweise der sechs Fotografen und ihrer subjektiven Reaktion auf die Veränderungen durch das Bauen bestimmt ist.